EcoNanoForce

Beschichtungen und Druckfarben für Kunststoffverpackungen und -Bauteilen bestehen größtenteils aus fossilen Rohstoffen und haben einen relativ hohen Gehalt an flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs). Einige VOCs gelten als krebserregend, wie Toluol, Xylol und Benzol. Eine Alternative zur Verbesserung der Nachhaltigkeit von Beschichtungen und Druckfarben ist die Entwicklung von Formulierungen mit biobasierten, ungefährlichen Komponenten (biobasierte Polymere und Nano-Additive).

Die Nachfrage nach biobasierten Beschichtungs- und Farbsystemen hat in letzter Zeit erheblich zugenommen, insbesondere aufgrund des Green Deals. Besonders Systeme mit mehr als 80 % Bio-Anteil werden von Industriekunden gefordert. Bis jetzt haben konventionelle UV-härtende Klarlacksysteme beispielsweise einen maximalen Bio-Anteil von ca. 25 % enthalten. Auf dieser Grundlage besteht ein großer Handlungsbedarf bei der industriellen Entwicklung der anderen Beschichtungskomponenten (Monomere, Oligomere/Binder, Pigmente und andere Additive) Das Ziel des Projekts ist es, die Transformation der auf fossilen Ressourcen basierenden Wirtschaft in eine nachhaltige biobasierte Wirtschaft im Bereich der Beschichtungen und Druckfarben zu unterstützen. Die Stärken der internationalen Partner dieses Projekts sind komplementär:

a) Das Europäische Zentrum für Dispersionstechnologien (EZD), eine Einrichtung des Kunststoff-Zentrums SKZ, konzentriert sich auf die biobasierten Polymere als Bindemittel für Beschichtungen und Inkjet-Tinten, da es in diesem Bereich starke industrielle Aktivitäten in Deutschland gibt.

b) Das Institut SENAI konzentriert sich auf die biobasierten Nano-Additive Cellulose und Lignin, da in Brasilien umfangreiches Know-how sowie Produzenten solcher Materialien vorhanden sind.

Die Umsetzung dieses Projekts sollte daher zu strategischen und nachhaltigen Partnerschaften zwischen wissenschaftlichen und industriellen Akteuren beider Länder führen.