Streichbogen aus neuartigen Naturfaserverbundwerkstoffenzur Substitution geschützten Fernambukholzes
Der Musikinstrumentenbau in Deutschland ist eine Branche mit langer Tradition und hoher Handwerkskunst. Die Verwendung von Ausgangsmaterialien von bester Qualität, sowie deren dauerhafte Verfügbarkeit, sind essentiell für dieses produzierende Gewerbe, vor allem im Bereich der hochqualitativen Sortimente.
Der facettenreiche Rohstoff Holz nimmt dabei eine zentrale Rolle ein. Die häufig benötigten Tropenhölzer erfahren jedoch u.a. durch internationale Artenschutzmaßnahmen, Klimaveränderungen und Raubbau eine starke Verknappung und Verteuerung. Dadurch verschiebt sich der Einsatz dieser konventionellen Materialien, ebenso wie die damit einhergehenden traditionellen Herstellungsverfahren, mehr und mehr in den Bereich der hochpreisigen Spitzenprodukte.
Für die übrigen Bereiche und Märkte besteht eine entscheidende Herausforderung des Musikinstrumentenbaus zukünftig darin, Alternativwerkstoffe zu finden und zu etablieren, die sowohl die hohen Qualitätsstandards erfüllen, als auch die Akzeptanz der Musiker gewinnen können.
Im Entwicklungsprojekt „GreenLine Bogen“ wird daher eine nachhaltige Alternative zum Einsatz von Tropenhölzern in Streichbögen, genauer im Bereich der Bogenstange, konzipiert und hinsichtlich ihrer Praxistauglichkeit validiert.
Der Lösungsweg beschränkt sich durch den zugrundeliegenden Nachhaltigkeitsgedanken materialseitig auf den vorrangigen Einsatz von naturfaserverstärkten Verbundwerkstoffen, optional in Kombination mit einheimischem Holz.
Das Ziel des Entwicklungsprojektes ist die Technologie- und Produktentwicklung kleinserientauglicher neuartiger Violinbögen mit naturfaserverstärkter Bogenstange in teilautomatisierter Fertigung.
Koordination
Institut für Musikinstrumentenbau e.V
Herr Holger Schiema
Weitere Partner
Laufzeit
01.03.2021 – 28.02.2023
Förderkennzeichen (FKZ)
KK5131802BU0